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4-Jähriger noch nicht töpfchentrainiert: Ein schamfreier Leitfaden für Spätstarter

Philipp
Philipp
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October 8, 2025
10 min read
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4-Jähriger noch nicht töpfchentrainiert: Ein schamfreier Leitfaden für Spätstarter

"Mein Sohn ist 4 einhalb Jahre alt. Jeder einzelne seiner Freunde ist töpfchentrainiert. Jeder Elternteil beim Kita-Abgeben gibt mir diesen Blick, wenn er in Trainerhöschen ankommt. Die Einschulungsanmeldung fragt, ob er töpfchen-selbstständig ist – und ich musste 'nein' ankreuzen. Ich habe alles versucht. Mir gehen die Ideen aus. Und ehrlich? Ich bin erschöpft, beschämt und beginne mich zu fragen, ob etwas ernsthaft nicht stimmt."

Wenn du das liest, wisse zuerst: Du bist nicht allein. Du versagst nicht. Und dein Kind ist nicht kaputt.

Während die meisten Kinder bis zum Alter von 4 Jahren Töpfchen-Unabhängigkeit erreichen, tun es 10-15% nicht – und es gibt viele berechtigte, verständliche Gründe für diese Variation. Manche Kinder entwickeln sich einfach nach einem anderen Zeitplan. Manche haben zugrundeliegende Faktoren (medizinisch, neurologisch, sensorisch, emotional), die Töpfchentraining komplexer machen. Manche haben Ansätze erlebt, die Widerstand statt Fortschritt geschaffen haben.

Nichts davon macht dich zu schlechten Eltern. Nichts davon macht dein Kind mangelhaft.

In diesem Leitfaden lernst du:

  • Warum manche Kinder länger brauchen (und warum das okay ist)
  • Wie du die Scham und den sozialen Druck loslässt, der dich erdrückt
  • Medizinische und entwicklungsbezogene Faktoren zum Bewerten
  • Den "Neustart"-Ansatz für Kinder, die Töpfchentraining-Kämpfe erlebt haben
  • Navigation der Schulreife, wenn Töpfchen-Unabhängigkeit verzögert ist
  • Wann und wie du professionelle Unterstützung suchst

Lass uns damit beginnen, die Scham loszulassen, die es für euch beide schwerer macht.

Zuerst: Lass die Scham los (deine und ihre)

Bevor wir Strategien ansprechen, müssen wir das emotionale Gewicht ansprechen, das du trägst.

Die Eltern-Scham-Spirale

Du fühlst vielleicht:

  • Peinlichkeit bei Playdates, wenn andere Eltern nach Töpfchentraining fragen
  • Frustration, dass du "alles versucht hast" und nichts funktioniert
  • Sorge, dass das bedeutet, etwas stimmt nicht mit deinem Kind
  • Schuldgefühle, dass du vielleicht etwas falsch gemacht oder zu lange gewartet hast
  • Wut auf dein Kind, weil es "nicht versucht" oder "nicht kooperiert"
  • Isolation, weil du keine anderen Eltern findest, die damit zu tun haben

Hier ist die Wahrheit, die du hören musst:

  1. Der Töpfchen-Zeitplan deines Kindes spiegelt nicht deine Erziehungskompetenz wider. Kinder entwickeln sich nach sehr unterschiedlichen Zeitplänen, und Töpfchen-Bereitschaft wird von Faktoren beeinflusst, die völlig außerhalb deiner Kontrolle liegen.

  2. Vergleich stiehlt dein Mitgefühl. Jede "Mein Kind war mit 2 trainiert!"-Geschichte lässt dich schlechter fühlen – aber diese Geschichten enthalten nicht den vollen Kontext des Temperaments, der Entwicklung, der familiären Unterstützung oder des Glücks dieses Kindes.

  3. Sozialer Druck ist real, und deine Gefühle darüber sind berechtigt. Du darfst frustriert, verlegen und müde sein. Diese Gefühle sind eine normale Reaktion auf soziale Bewertung – UND sie ändern nicht, was dein Kind von dir braucht.

  4. Scham beschleunigt nie Entwicklung. Wenn du Scham in den Töpfchen-Lernprozess bringst (auch unbeabsichtigt), schafft es Angst und Widerstand – macht den Zeitplan länger, nicht kürzer.

Was hilft:

  • Verarbeite deine Emotionen weg von deinem Kind. Sprich mit deinem Partner, Therapeut oder vertrautem Freund. Weine, lüfte Frust, reagiere dich ab – aber nicht vor deinem 4-Jährigen, der deinen Stress absorbiert und es internalisiert als "etwas stimmt nicht mit mir."

  • Bereite einfache Antworten auf aufdringliche Fragen vor:

    • "Wir arbeiten in unserem eigenen Tempo daran."
    • "Jedes Kind entwickelt sich anders."
    • "Wir folgen der Anleitung unseres Kinderarztes."
  • Finde deine Leute. Online-Communities für Eltern von "Spätstartern" existieren – du wirst Solidarität, praktische Ratschläge und die Erleichterung finden, nicht allein zu sein.

Für mehr über den Umgang mit Eltern-Stress während herausfordernder Phasen, siehe unseren Selbstfürsorge für Eltern Leitfaden.

Das Kind-Scham-Problem

Lass uns jetzt über die Erfahrung deines Kindes sprechen.

Was sie vielleicht internalisieren:

  • "Alle anderen können das. Ich nicht. Etwas stimmt nicht mit mir."
  • "Mama und Papa sind frustriert mit mir. Ich enttäusche sie."
  • "Mein Körper ist schlecht/kaputt/beschämend."
  • "Ich bin ein Baby. Ich bin kein großes Kind."

Wie Scham sich im Verhalten zeigt:

  • Erhöhter Widerstand und Verweigerung
  • Sich zum Pipi/Kacka machen verstecken (Scham über Körperfunktionen)
  • Über Missgeschicke lügen
  • Rückschritt in anderen Bereichen (Schlaf, Verhalten, Essen)
  • Angst und Zusammenbrüche bei töpfchen-bezogenen Themen

Deine Aufgabe: Schütze dein Kind vor Scham – sowohl extern (von Gleichaltrigen, Familie) als auch intern (die Geschichten, die sie sich selbst erzählen).

Sprache, die vor Scham schützt:

  • "Körper lernen in unterschiedlichen Geschwindigkeiten. Dein Körper lernt in DEINER Geschwindigkeit."
  • "Manche Kinder benutzen das Töpfchen mit 2. Manche mit 3. Manche mit 4 oder später. All das ist normal."
  • "Du bist nicht 'zurück'. Du bist genau wo du bist, und das ist okay."
  • "Dein Wert hat nichts mit Töpfchen zu tun. Ich liebe dich vollständig, gerade jetzt, genau so wie du bist."

Warum manche Kinder länger brauchen: Die Faktoren verstehen

Spätes Töpfchentraining geht fast nie um eine einfache Sache. Es ist normalerweise eine Kombination von Faktoren:

1. Temperament und Persönlichkeit

Das Vorsichtige Kind

  • Braucht extensive Zeit zum Beobachten und Verarbeiten, bevor es neue Dinge versucht
  • Fürchtet Fehler zu machen oder es "falsch zu machen"
  • Braucht vielleicht 20+ Expositionen zum Töpfchen, bevor es sich sicher genug fühlt zu versuchen

Das Willenstarke Kind

  • Widersteht allem, was sich nach jemand anderes' Agenda anfühlt
  • Braucht vollständige Autonomie und Kontrolle
  • Früherer Druck schuf massive Machtkämpfe (siehe unseren 3-Jährigen Leitfaden für Autonomiedynamiken)

Das Sensorisch-Sensible Kind

  • Überwältigt von Töpfchen-Empfindungen (Pipi/Kacka bewegen fühlen, kalter Sitz, laute Spülung)
  • Hat vielleicht breitere sensorische Verarbeitungsunterschiede
  • Braucht spezifische Anpassungen für Komfort

2. Medizinische Probleme

Chronische Verstopfung (Häufigste Physische Barriere)

  • Macht Kacka machen schmerzhaft, also assoziiert Kind Töpfchen mit Schmerz
  • Schafft Zurückhalteverhalten
  • Führt zu gedehntem Darm und Verlust von Empfindung
  • Erfordert medizinische Behandlung BEVOR Töpfchentraining erfolgreich sein kann

Harnwegsprobleme

  • Häufige Harnwegsinfekte oder Blasenkontrollprobleme
  • Anatomische Unterschiede, die Kontrolle beeinflussen
  • Können kinderurologische Bewertung erfordern

Neurologische Faktoren

  • Verzögerungen in der Nervenbahn-Entwicklung zwischen Gehirn und Blase/Darm
  • Können subtil sein und in anderen Bereichen nicht offensichtlich

Für detaillierte Strategien zu kacka-bezogenen medizinischen Problemen, siehe unseren Kacka-Zurückhalten & Angst Leitfaden.

3. Neurodivergenz

Kinder mit Autismus, ADHS oder sensorischer Verarbeitungsstörung können erleben:

  • Interozeption-Unterschiede: Schwierigkeit, innere Körpersignale zu erkennen
  • Exekutivfunktions-Herausforderungen: Schritte erinnern, sequenzieren, Aktivitäten unterbrechen
  • Sensorische Überwältigung: Texturen, Geräusche, Übergänge fühlen sich unerträglich an
  • Kommunikationsbarrieren: Können nicht ausdrücken, wann sie müssen
  • Rigidität: Wechsel von Windeln fühlt sich unsicher oder unmöglich an

Wichtig: Neurodivergenz bedeutet nicht, dass dein Kind Töpfchen-Unabhängigkeit nicht lernen kann – es bedeutet, sie brauchen einen anderen Ansatz, Zeitplan und oft professionelle Unterstützung.

4. Trauma oder erheblicher Stress

Kinder, die erlebt haben:

  • Missbrauch oder Vernachlässigung (besonders bezogen auf Körperautonomie oder Badezimmer-Vorfälle)
  • Medizinische Verfahren oder Krankenhausaufenthalte
  • Große Lebensübergänge (Scheidung, Tod, Umzüge, neues Geschwister)
  • Vorzeitiges oder erzwungenes Töpfchentraining, das Angst schuf

...können trauma-informierte Unterstützung brauchen, bevor sie diese Fähigkeit sicher lernen können.

5. Früherer Ansatz-Fehlanpassung

Manchmal geht verzögertes Training nicht um das Kind – es geht um Ansätze, die nicht zu ihren Bedürfnissen passten:

  • Belohnungen/Bestrafung schufen extrinsische Motivation (Kind geht nicht ohne Aufkleber)
  • Machtkämpfe zementiert Widerstand
  • Druck schuf Angst und Shutdown
  • Zu viel oder zu wenig Unterstützung zu falschen Zeiten

Die gute Nachricht: Ein Neustart mit besser angepasstem Ansatz kann oft schnell Fortschritt freischalten.

Medizinische Bewertung: Was auszuschließen ist

Bevor du annimmst, es sei "nur entwicklungsbedingt", vereinbare einen Termin beim Kinderarzt, um zu bewerten:

Fragen, die dein Kinderarzt stellen sollte

  1. Darm-Geschichte: Häufigkeit, Konsistenz, Schmerz, Blut, Zurückhalteverhalten?
  2. Harnwegs-Geschichte: Häufigkeit, Dringlichkeit, Schmerz, Harnwegsinfekte, Bettnässen?
  3. Entwicklungsmeilensteine: Sprache, motorische Fähigkeiten, soziale Entwicklung auf Kurs?
  4. Sensorische Muster: Über-/Unterreaktiv auf Berührung, Geräusche, Texturen, Bewegung?
  5. Familiengeschichte: Spätstarter, Enkopresis oder Enuresis in Familie?

Körperliche Untersuchung sollte einschließen

  • Abdominale Palpation (Überprüfung auf Verstopfung)
  • Genital-/Rektaluntersuchung (Überprüfung auf anatomische Probleme)
  • Neurologische Reflexe (Überprüfung von Nervenbahnen)
  • Beobachtung von Gang und Koordination (motorische Entwicklung)

Mögliche Überweisungen

Dein Kinderarzt kann überweisen an:

  • Kindergastroenterologe: Für chronische Verstopfung, Enkopresis
  • Kinderurologe: Für Blasenkontrolle, Harnwegsinfekt-Bedenken, anatomische Probleme
  • Entwicklungskinderarzt: Für neuroentwicklungsbezogene Bewertung
  • Ergotherapeut: Für sensorische Verarbeitungsbewertung
  • Kinderpsychologe: Für Angst, Trauma oder Verhaltensbedenken

Überspringe diesen Schritt nicht. Das Ausschließen medizinischer Ursachen ist essenziell, bevor man schlussfolgert, es sei rein verhaltensbedingt oder entwicklungsbedingt.

Der Neustart-Ansatz: Nach früheren Versuchen zurücksetzen

Wenn du seit Monaten (oder Jahren) Töpfchentraining bekämpft hast, hat dein Kind wahrscheinlich negative Assoziationen mit dem gesamten Konzept. Ein Neustart kann die Dynamik zurücksetzen.

Schritt 1: Vollständige Pause (3-4 Wochen)

Was zu tun ist:

  • Entferne alle töpfchen-bezogene Ausrüstung aus dem Blickfeld (stelle Töpfchen in Schrank, entferne Diagramme/Bücher)
  • Mache Windeln oder Trainerhöschen mit null Kommentar verfügbar
  • Stoppe ALLE Erwähnungen von Töpfchen – keine Erinnerungen, keine Fragen, keine "Vorschläge"
  • Behandle dies als echtes Loslassen, nicht als strategischen "umgekehrte Psychologie"-Trick

Was zu deinem Kind zu sagen ist:

"Wir haben lange Zeit am Töpfchen gearbeitet, und es hat für keinen von uns Spaß gemacht. Ich werde komplett aufhören, darüber zu sprechen. Wenn DU bereit bist, es wieder zu versuchen, kannst du mir Bescheid sagen. Bis dahin kannst du Windeln benutzen, und das ist vollkommen okay."

Warum das funktioniert: Es entfernt Druck, reduziert Widerstand und erlaubt euch beiden zu atmen.

Schritt 2: Zugrundeliegende Probleme während der Pause ansprechen

Nutze diese Pause, um:

  • Verstopfung behandeln: Mit Arzt an Stuhlweichmachern, Ernährungsänderungen, Etablierung regelmäßiger Darmroutine arbeiten
  • An Angst arbeiten: Wenn Angst ein Faktor ist, erwäge Spieltherapie oder andere trauma-informierte Unterstützung
  • Sensorische Bedürfnisse bewerten: Konsultiere Ergotherapeut, wenn sensorische Probleme signifikant sind
  • Verbindung wiederherstellen: Konzentriere dich auf positive Beziehungsinteraktionen unabhängig von Töpfchen

Schritt 3: Auf echte Initiierung warten

Keine Bereitschaft: "Möchtest du heute Töpfchen versuchen?" (deine Agenda)

Ja Bereitschaft: "Ich möchte das Töpfchen versuchen." (ihre Initiierung)

Geduld-Anforderung: Das kann 2-4 Wochen dauern, oder es kann 2-4 Monate dauern. Vertraue dem Zeitplan.

Schritt 4: Einen komplett anderen Ansatz versuchen

Was auch immer du vorher gemacht hast, das nicht funktioniert hat – mache das Gegenteil:

Wenn du benutzt hast...

  • Belohnungen/Aufkleber → Probiere Körperautonomie-Ansatz mit null externen Motivatoren
  • Nackt/3-Tage-Methode → Probiere langsame, kind-geleitete Exploration mit verfügbaren Windeln
  • Geplante Sitzungen → Probiere 100% kind-initiiert ohne Aufforderung
  • Hoher Druck → Probiere komplett hands-off mit nur verfügbaren Ressourcen

Beziehe dein Kind in Planung ein:

"Du sagtest, du bist bereit, Töpfchen wieder zu versuchen. Was würde dir helfen, erfolgreich zu sein? Was hat vorher nicht funktioniert, das wir anders machen sollten?"

Schritt 5: Feiere winzige Schritte, nicht nur Erfolg

Fortschritt neu definieren:

  • Sie sitzen angezogen auf Töpfchen: "Du hast etwas Neues versucht!"
  • Sie sagen dir, nachdem sie in Windel gePipi macht haben: "Du hast es bemerkt! Dein Körperbewusstsein wächst."
  • Sie schauen dir beim Toilettengang zu: "Du lernst durch Beobachten. Clever!"
  • Sie sprechen über Töpfchen: "Du bist interessiert. Körper sind interessant!"

Nicht nur: Sie Pipi/Kaka machen ins Töpfchen.

Das verschiebt den Fokus von Ergebnis zu Prozess – was tatsächlich Fähigkeiten aufbaut.

Navigation der Schulreife

Die Angst: "Einschulung ist in 4 Monaten und sie sind nicht trainiert. Was mache ich?"

Schulanforderungen verstehen

Zuerst, hole Spezifika:

  • Rufe deine spezifische Grundschule an und frage: "Was bedeutet 'töpfchentrainiert' für die Einschreibung?"
  • Viele Schulen erfordern "auf Unabhängigkeit hinarbeiten" nicht "perfekte Unabhängigkeit"
  • Manche bieten Toilettenhilfe für Kinder mit dokumentierten Bedürfnissen
  • Richtlinien variieren stark – nimm nicht basierend auf dem an, was du gehört hast

Wenn strikte Anforderung existiert:

  1. Beantrage Anpassung: Wenn dein Kind dokumentierte Verzögerungen/medizinische Probleme hat, kannst du Unterstützung durch individuellen Förderplan beantragen
  2. Erwäge Verschiebung: Viele Familien verschieben Schulbeginn um ein Jahr aus verschiedenen Entwicklungsgründen – das ist vollkommen okay
  3. Erkunde Alternativen: Manche Schulen haben flexiblere Richtlinien oder Unterstützungsstrukturen

Intensive Konzentration wenn zeitlich begrenzt

Wenn Einschulung wirklich Unabhängigkeit erfordert UND Verschieben keine Option ist:

Setze realistischen Zeitplan: Du hast X Monate. Arbeite rückwärts, um Stufen zu schaffen (nicht täglicher Druck).

Beispiel: 4 Monate bis Einschulung:

  • Monat 1: Vollständige medizinische Bewertung, behandle gefundene Probleme, totale Töpfchen-Druck-Pause
  • Monat 2: Führe Töpfchen mit frischem Ansatz wieder ein, konzentriere dich auf Komfort und Exploration
  • Monat 3: Baue Konsistenz mit kind-geleiteter Praxis auf
  • Monat 4: Löse verbleibende Herausforderungen, übe Schultoilette

Halte Druck von deinem Kind fern: Dein Stress über die Deadline ist berechtigt – UND dein Kind sollte ihn nicht tragen. Verarbeite deine Angst separat.

Schulreife jenseits von Töpfchen

Denke daran: Schulen bewerten Bereitschaft nach vielen Faktoren:

  • Sozial-emotionale Fähigkeiten (Frustration bewältigen, sich von Eltern trennen, teilen)
  • Mehrstufigen Anweisungen folgen
  • Kommunikation (Bedürfnisse ausdrücken, um Hilfe bitten)
  • Fein- und Grobmotorik
  • Aufmerksamkeit und Fokus

Wenn Töpfchen der EINZIGE Bereich der Verzögerung ist, werden die meisten Schulen mit dir arbeiten. Wenn es breitere Entwicklungsbedenken gibt, hilft frühe Bewertung, Zugang zu angemessener Unterstützung zu erhalten.

Wann professionelle Unterstützung zu suchen ist

Konsultiere Spezialisten wenn:

Bis Alter 4,5:

  • Null Bewusstsein für Körperfunktionen (bemerkt nicht, wenn nass/verschmutzt)
  • Kein Interesse trotz mehrerer Ansätze
  • Extreme Angst oder Besorgnis, die sich verschlimmert
  • Chronische medizinische Probleme (Verstopfung, Harnwegsinfekte, Schmerz)

Bis Alter 5:

  • Macht keinen Fortschritt trotz konsequenter, angemessener Unterstützung
  • Signifikante verhaltens- oder emotionale Probleme rund um Töpfchen
  • Entwicklungsbedenken in anderen Bereichen
  • Vermutete Neurodivergenz ohne Bewertung noch

Spezialisten, die helfen können:

  • Entwicklungskinderarzt: Umfassende Entwicklungsbewertung
  • Kinderpsychologe: Angst, Trauma, Verhaltensunterstützung
  • Ergotherapeut: Sensorische Verarbeitung, motorische Fähigkeiten
  • Kinderurologe/Kindergastroenterologe: Medizinische Probleme
  • Zertifizierter Verhaltensanalytiker: Strukturierter Verhaltensansatz wenn angemessen

Bewertung zu bekommen bedeutet nicht, dass etwas "falsch" ist – es bedeutet, du greifst auf Expertise und Unterstützung zu, um deinem Kind zu helfen, erfolgreich zu sein.

Das Fazit: Der Zeitplan deines 4-Jährigen ist berechtigt

Es gibt keine Auszeichnung für frühestes Töpfchentraining. Es gibt keine lebenslange Konsequenz dafür, länger zu brauchen (ich verspreche, du hast nie einen Erwachsenen getroffen und gedacht, "Ich wette, sie waren spät dran beim Töpfchentraining").

Was wirklich zählt:

  1. Das Wohlbefinden deines Kindes: Entwickelt es sich insgesamt? Fühlt es sich geliebt? Baut es Fähigkeiten in seiner eigenen Zeit auf?
  2. Medizinische Probleme ausschließen: Hast du sichergestellt, dass es keine physische Barriere gibt?
  3. Ihre Entwicklungsunterschiede respektieren: Passt dein Ansatz zu ihren Bedürfnissen?
  4. Vor Scham schützen: Internalisieren sie "Ich bin kaputt" oder "Ich lerne in meinem Tempo"?
  5. Angemessene Unterstützung erhalten: Wenn nötig, greifst du auf professionelle Hilfe zu?

Was nicht zählt:

  • Was andere Kinder tun
  • Soziales Urteil von Fremden
  • Willkürliche Zeitpläne oder Durchschnittswerte
  • Druck von Familienmitgliedern, die "nicht verstehen"

Deine Aufgabe ist nicht, deinen 4-Jährigen zu zwingen, jemand anderes' Erwartungen zu erfüllen.

Deine Aufgabe ist es, dein spezifisches Kind zu verstehen, jegliche Barrieren zu ihrem Erfolg anzusprechen, schamfreie Unterstützung zu bieten und zu vertrauen, dass sie es schaffen werden, wenn sie bereit sind.

Die meisten "Spätstarter" erreichen volle Unabhängigkeit innerhalb von 6-12 Monaten, sobald zugrundeliegende Probleme angesprochen sind und angemessene Ansätze verwendet werden.

Dein Kind wird es schaffen. Und wenn es soweit ist, wird es sein, weil du ihren Zeitplan respektiert, sie vor Scham geschützt und sie mit Geduld und Liebe unterstützt hast.

Das ist die Art von Erziehung, die wirklich zählt.


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